Textversion zum Video "Einstieg in die Beschäftigungsstatistik"
Sie sind bei einem Unternehmen beschäftigt oder führen selbst einen Betrieb?
Dann sind auch Sie oder Ihr Betrieb Teil unserer Beschäftigungsstatistik, die über sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigte, deren Beschäftigungsverhältnisse sowie Betriebe berichtet.
Sie möchten wissen, woher diese Daten stammen und wo Sie sie finden können?
Dies zeigen wir Ihnen am Beispiel eines Betriebs:
Hierzu wählen wir eine Schlosserei in Ratingen.
Betriebsinhaber Herr Stahlmann beschäftigt neben Herrn Meier als Metallbaumeister seit dem ersten September diesen Jahres Frau Müller als Auszubildende zur Metallbauerin.
Herr Stahlmann meldet Frau Müller innerhalb von sechs Wochen nach Ausbildungsbeginn zur Sozialversicherung an. Dabei macht er verschiedene Angaben wie zum Beispiel zum Wohnort, zur Tätigkeit und zum Geburtsdatum, die die Krankenkasse an die Rentenversicherung weiterleitet, die diese schließlich an die Statistik der Bundesagentur für Arbeit übermittelt.
Sie bereitet die persönlichen Angaben zu statistischen Daten auf. So wird Frau Müller statistisch zu einer weiblichen Person von 20 Jahren, die eine sozialversicherungspflichtige Ausbildung in der Fachrichtung Metallbau im 3. Quartal dieses Jahres begonnen hat. Zum 30.09. finden wir daher in der Beschäftigungsstatistik eine männliche Person als Metallbaumeister und eine weibliche Person als Auszubildende zur Metallbauerin in einer Ratinger Schlosserei. Wen wir nicht finden, ist Herr Stahlmann, da er als selbständiger Unternehmer nicht zu den Beschäftigten zählt.
Die Statistik berichtet nicht nur über Frau Müller als beschäftigte Person, sondern verwertet auch den Beginn ihres Beschäftigungsverhältnisses. Dieses wird im Monat September als neu begonnen gezählt und dauert an, bis Frau Müller ihre Ausbildung beendet hat. In gleicher Weise weist die Statistik alle in einem bestimmten Zeitraum begonnenen und beendeten Beschäftigungsverhältnisse sowie deren Dauer aus.
Über Herrn Meier wissen wir bereits, dass er als Metallbaumeister beschäftigt ist. Nach Abschluss seiner Meisterprüfung hat Herr Meier eine Gehaltserhöhung erhalten. Die Höhe seines Verdienstes fließt durch die Meldung zur Sozialversicherung in die sogenannte Entgeltstatistik ein. Wir erfahren anhand dieser Statistik nicht nur, ob Herr Meiers Verdienst einem mittleren monatlichen Bruttoentgelt aller Metallbaumeisterinnen und -meister seiner Region entspricht, sondern können Gleiches für viele andere Berufszweige herausfinden.
Kommen wir zurück zu Herrn Stahlmann und seiner Schlosserei. Die Statistik erhält und verarbeitet auch Informationen über seinen Betrieb, zum Beispiel den Sitz und die Branche. Der Betriebssitz in Ratingen ist gleichzeitig Arbeitsort der Beschäftigten. In unserem Beispiel zählt die Schlosserei zum verarbeitenden Gewerbe und noch genauer zur wirtschaftsfachlichen Abteilung "Herstellung von Metallerzeugnissen". Genau wie Herr Stahlmann ordnen alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ihren Betrieb einer Branche zu. Als Hilfsmittel hierfür dient die Systematik der „Klassifikation der Wirtschaftszweige“. So kann die Statistik beispielsweise darstellen, wie viele Betriebe insgesamt dem verarbeitenden Gewerbe angehören.
Die Beschäftigungsstatistik kombiniert die erhaltenen Daten über Beschäftigte, Betriebe und Beschäftigungsverhältnisse miteinander. Hierdurch lassen sich verschiedene Fragen beantworten, wie zum Beispiel:
- Wie viele Beschäftigte arbeiten in einer bestimmten Branche?
- In welcher Branche haben in einem bestimmten Zeitraum die meisten Beschäftigungsverhältnisse begonnen?
Die Antworten auf diese und weitere Fragen helfen, das Geschehen am Arbeitsmarkt zu beobachten und zu analysieren. Die Analysen fließen wiederum in wirtschaftliche und politische Entscheidungen ein.
Noch einmal zurück zu Herrn Stahlmann und seiner Schlosserei:
Herr Stahlmann ist Mitglied im örtlichen Unternehmerverein. Beim nächsten Treffen möchte er die anderen Mitglieder über die regionale Beschäftigungslage informieren. Für seine Recherche nutzt er die Internetseite der Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Interaktive Statistiken helfen ihm dabei, sich selbst schnell und gezielt die gewünschten Informationen zusammenzustellen. Zunächst verschafft er sich einen Überblick über den Fachkräftebedarf, die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie offenen Stellen in seiner Region. Danach betrachtet er hierzu die umliegenden Gemeinden und zieht Vergleiche. Er findet heraus, welches die beschäftigungsstärksten Wirtschaftszweige in seiner Region sind und welche Berufe am häufigsten vorkommen. Für diese Berufe wirft er zum Abschluss noch einen Blick auf das mittlere monatliche Bruttoentgelt.
Wir haben Ihr Interesse geweckt?
Dann schauen Sie selbst einmal vorbei auf unserer Internetseite: www.statistik.arbeitsagentur.de
