Was ist die Unterbeschäftigung und wie setzt sie sich zusammen?
Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit bildet regelmäßig im Rahmen der Berichterstattung über die Unterbeschäftigung die Entlastung durch Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik ab. Nachfolgend sollen die verschiedenen Begriffe und Konzepte kurz erläutert werden.
Die Unterbeschäftigung setzt sich aus drei Personengruppen zusammen:
- den Arbeitslosen nach § 16 SGB III,
- Teilnehmende an bestimmten Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik und
- Personen in bestimmten Sonderstatus, beispielsweise kurzfristig erkrankte Personen.
Die Unterbeschäftigung wird nach der individuellen Situation der Personen differenziert. Die individuelle Betroffenheit in der Unterbeschäftigung reicht von Personen, die arbeitslos nach § 16 SGB III sind, bis zu Teilnehmenden an Maßnahmen, die weit weg vom Arbeitslosenstatus nach § 16 Abs. 1 SGB III sind. Personen fern vom Arbeitslosenstatus haben ihr Beschäftigungsproblem individuell weitgehend gelöst. Sie stehen aber für Personen, die ohne diese arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, arbeitslos wären. In der nachfolgenden Übersicht werden die Komponenten der Unterbeschäftigung und die ihnen aktuell zugeordneten arbeitsmarktpolitischen Instrumente und Sonderstatus zusammengefasst dargestellt.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches (SGB) gelten, weil sie an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde.
Der Einsatz arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen soll der Entstehung von Arbeitslosigkeit entgegenwirken, die Dauer der Arbeitslosigkeit verkürzen und durch die Verbesserung der individuellen Beschäftigungsfähigkeit Langzeitarbeitslosigkeit vermeiden. Die Entlastungswirkung ist dagegen nur ein zeitlich befristeter Effekt von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten, der für die Unterbeschäftigungsrechnung relevant ist.
Die Entlastungsrechnung ist als pragmatische Näherungslösung zu verstehen. Es werden zwei Wirkungskanäle unterschieden: Zunächst wird Arbeitslosigkeit reduziert, weil die Förderung das effektive Arbeitskräfteangebot verringert. Das gilt für Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung, Qualifizierungsmaßnahmen und vorruhestandsähnliche Regelungen. Während der Teilnahme an einer dieser Maßnahmen steht die betreffende Person dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung. Darüber hinaus wird Arbeitslosigkeit reduziert, weil zusätzliche Beschäftigung geschaffen bzw. Beschäftigung stabilisiert wird. Dies gilt für Beschäftigung schaffende Maßnahmen, den Beschäftigungszuschuss, die Kurzarbeit und die Förderung der Selbständigkeit.
Die genaue Berechnung der Unterbeschäftigung sowie die Beschreibung der verwendeten Größen finden Sie in den Methodenberichten zur Unterbeschäftigung:
- Umfassende Arbeitsmarktstatistik: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung
- Weiterentwicklung des Messkonzepts der Unterbeschäftigung
- Revision der Unterbeschäftigung bezüglich der Beschäftigtenqualifizierung
Entsprechende Auswertungen finden Sie in der monatlich zum Veröffentlichungstermin erscheinenden Tabelle Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung.
Darüber hinaus stehen Ihnen Daten und Informationen zur Förderung und beruflichen Rehabilitation zur Verfügung.