Umschlagshäufigkeit
Definition:
Die Umschlagshäufigkeit setzt für den betrachteten Zeitraum die Summe der Zugänge (alternativ: den Mittelwert aus Zugängen und Abgängen, vgl. Hinweis unten) zum durchschnittlichen Bestand in Beziehung.
Verwendungszweck, Aussagekraft und -grenzen:
Die Kennzahl gibt näherungsweise an, wie oft der Bestand im betrachteten Zeitraum ersetzt oder „umgeschlagen“ wurde.
Es ist üblich, die Umschlagshäufigkeit für Arbeitslose und offene Stellen zu ermitteln. Die Kennzahl ist dann ein Maß für die Dynamik des Arbeitsmarktes. Allerdings ist bei der Interpretation zu beachten, dass der Bestand an Arbeitslosen und Stellen heterogen ist. Ein Teil der Arbeitslosen und offenen Stellen befindet sich deutlich länger, ein anderer Teil wesentlich kürzer im Bestand als durch die Umschlagshäufigkeit suggeriert wird.
In der Beschäftigungsstatistik wird entsprechend der Fluktuationskoeffizient als ein Indikator für die „Umschlagshäufigkeit“ von Beschäftigungsverhältnissen berechnet.
Berechnung:
`Umschlagshäufigkeit="Zähler"/"Nenner"`
Zähler:
Summe der Zugänge (alternativ: den Mittelwert aus Zugängen und Abgängen, vgl. Hinweis unten) im betrachteten Zeitraum
Nenner:
durchschnittlicher Bestand für den betrachteten Zeitraum
Auswertungseinschränkungen:
- regional:
abhängig von der jeweils betrachteten Fachstatistik - zeitlich:
abhängig von der jeweils betrachteten Fachstatistik - berufsfachlich:
abhängig von der jeweils betrachteten Fachstatistik - wirtschaftsfachlich:
abhängig von der jeweils betrachteten Fachstatistik - weitere:
abhängig von der jeweils betrachteten Fachstatistik
Fachstatistik(en):
Üblicherweise wird die Umschlagshäufigkeit innerhalb der Arbeitslosen- und der Arbeitsstellenstatistik berechnet.
Datenquelle(n):
IT-Fachverfahren der BA, Datenlieferung der zugelassenen kommunalen Träger (XSozial)
Weitergehende Hinweise:
Wenn sich das Niveau der betrachteten Bestandsgröße im betrachteten Zeitraum nicht ändert, sind Zu- und Abgänge in etwa gleich groß. Die Umschlagshäufigkeit kann dann berechnet werden, indem man die Zugänge als Zähler verwendet. Ändert sich das Niveau der Bestandsgröße im betrachteten Zeitraum, sind Zu- und Abgänge unterschiedlich hoch. Die Umschlagshäufigkeit wird dann berechnet, indem man den Mittelwert aus Zu- und Abgängen als Zähler verwendet.